Gebäudeenergiegesetz (GEG) 2024: Was Du über die neuen gesetzlichen Anforderungen wissen musst
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) 2024 bringt zahlreiche Neuerungen mit sich, die Immobilieneigentümer, Bauherren und Energieberater betreffen. Besonders im Fokus stehen strengere Vorschriften für Heizungsanlagen, die Einführung von Energiemanagementsystemen in größeren Nichtwohngebäuden und neue Nachweispflichten. Doch was bedeutet das konkret? In diesem Artikel erfährst Du alles über die Änderungen, die seit 2024 gelten, und was Dich 2025 erwartet.
Was ist das Gebäudeenergiegesetz (GEG) 2024?
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) fasst seit seiner Einführung im Jahr 2020 die zuvor geltenden Vorschriften aus der Energieeinsparverordnung (EnEV), dem Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) und dem Energieeinsparungsgesetz (EnEG) zusammen. Mit den Änderungen zum 1. Januar 2024 wird das GEG weiter verschärft, um den Klimazielen der Bundesregierung gerecht zu werden.
Das Hauptziel des GEG 2024 besteht darin, den Energieverbrauch von Gebäuden zu senken und den Einsatz erneuerbarer Energien zu fördern. Dadurch soll der CO2-Ausstoß im Gebäudesektor nachhaltig reduziert werden.
Die wichtigsten Änderungen im Überblick
- Pflicht zur Heizungsprüfung und Optimierung
- Energieberatung wird verbindlicher
- Einführung von Energiemanagementsystemen
- Neuregelungen für Neubauten und Bestandsgebäude
Strengere Anforderungen an Heizungsanlagen
Eine zentrale Neuerung des GEG 2024 ist die verpflichtende Heizungsprüfung. Alte Heizungsanlagen müssen regelmäßig geprüft und gegebenenfalls optimiert oder ausgetauscht werden. Diese Maßnahme soll sicherstellen, dass Heizsysteme effizient arbeiten und keine unnötige Energie verschwendet wird.
Was bedeutet die Heizungsprüfungspflicht für Dich?
Ab 2024 sind Immobilieneigentümer verpflichtet, ihre Heizungsanlagen regelmäßig von einem Fachmann prüfen zu lassen. Dabei wird nicht nur der Zustand der Heizung bewertet, sondern auch ihr Effizienzpotenzial analysiert.
Prüffristen im Überblick:
- Gasheizungen: alle 10 Jahre
- Ölheizungen: alle 5 Jahre
Wird festgestellt, dass die Anlage ineffizient ist, muss sie entweder optimiert oder durch ein moderneres System ersetzt werden. In diesem Zusammenhang wird auch die Rolle von Wärmepumpen und hybriden Heizsystemen stärker gefördert.
Mehr Informationen zur Heizungsprüfung findest Du auf der Seite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.
Verpflichtende Energieberatung bei größeren Projekten
Eine weitere wichtige Neuerung betrifft die Energieberatung. Diese wird künftig in vielen Fällen verpflichtend sein. Vor allem bei größeren Modernisierungsprojekten und Sanierungen müssen Eigentümer eine qualifizierte Energieberatung in Anspruch nehmen.
Wer muss eine Energieberatung in Anspruch nehmen?
- Eigentümer von Bestandsgebäuden, die umfassende Sanierungen planen
- Bauherren von Neubauten, die von den neuen Vorgaben betroffen sind
Energiemanagementsysteme für größere Nichtwohngebäude
Ab 2024 wird es für größere Nichtwohngebäude verpflichtend sein, ein Energiemanagementsystem einzuführen. Diese Systeme helfen dabei, den Energieverbrauch systematisch zu erfassen, zu analysieren und zu optimieren.
Wer ist von dieser Pflicht betroffen?
- Unternehmen mit größeren Bürogebäuden
- Öffentliche Einrichtungen
- Industriebauten
Das Energiemanagementsystem muss den Anforderungen der DIN EN ISO 50001 entsprechen. Die Einführung solcher Systeme ist Teil der Bemühungen, den Energieverbrauch im gewerblichen Bereich signifikant zu reduzieren.
Vorteile eines Energiemanagementsystems:
- Reduktion der Energiekosten
- Erhöhung der Energieeffizienz
- Nachhaltigkeit und Klimaschutz
Was erwartet uns 2025?
Schon jetzt wird klar, dass die Anforderungen im Gebäudesektor weiter steigen werden. Für 2025 sind weitere Verschärfungen geplant, darunter:
- Strengere Effizienzvorgaben für Neubauten
- Erweiterte Nachweispflichten
- Verstärkte Kontrollen durch die zuständigen Behörden
Eigentümer sollten daher frühzeitig handeln und sich auf die kommenden Änderungen vorbereiten. Es lohnt sich, schon jetzt in energieeffiziente Technologien zu investieren und Fördermöglichkeiten zu nutzen.
Was bedeutet das GEG 2024 für Energieberater?
Auch für Energieberater bringt das GEG 2024 neue Anforderungen mit sich. Um den steigenden Bedarf an Energieberatungen zu decken, müssen Berater künftig über spezielle Qualifikationen verfügen und sich regelmäßig weiterbilden.
Gesetzliche Anforderungen an Energieberater
- Nachweis einer entsprechenden Ausbildung
- Regelmäßige Weiterbildungspflichten
- Zertifizierung durch anerkannte Stellen
Die Nachfrage nach qualifizierten Energieberatern wird in den kommenden Jahren weiter steigen. Es ist daher ratsam, sich frühzeitig um entsprechende Zertifizierungen zu kümmern.
Fazit: Handlungsbedarf für Eigentümer und Berater
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) 2024 bringt zahlreiche Neuerungen mit sich, die sowohl für Eigentümer als auch für Energieberater relevant sind. Strengere Vorschriften zur Heizungsprüfung, verpflichtende Energieberatungen und die Einführung von Energiemanagementsystemen in größeren Gebäuden sind nur einige der Maßnahmen, die dazu beitragen sollen, den Energieverbrauch im Gebäudesektor zu reduzieren.
Du bist Immobilieneigentümer oder Energieberater? Dann solltest Du Dich unbedingt mit den neuen Anforderungen vertraut machen und frühzeitig handeln. Nutze die Zeit, um mögliche Förderungen zu beantragen und Deine Immobilie oder Dein Beratungsangebot fit für die Zukunft zu machen.
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